Anton von Heiseler erzählt im Gespräch etwas darüber, wie der Stummfilm “Mountain & Maiden” mit der Auftragskomposition von Sarah Nemtsov, initiiert vom RBB, entstanden ist. Alles fing 2015 mit einer Reise an, zusammen mit Katharina Michalsky, zu dem Ort Bhalaswa. Sie sahen einen Berg im Abendsonnenlicht, die Kinder spielten und die Vögel zogen über den Himmel. Das war Antons Schlüsselerlebnis für den Plan, einen Film dort zu drehen. Erst als sie näher kamen entdeckten sie, dass es sich um einen Müllberg handelt. Während des damaligen Projektes „The Black Mountain“ lernten sie die Einheimischen kennen und arbeiteten mit ihnen zusammen. Viele der Menschen, die dort leben, leiden an gesundheitlichen Folgeschäden wegen der Mülldeponie, wie sich während des Aufenthaltes herausstellte.
2019 reiste Anton von Heiseler zusammen mit Shmuel Hoffman noch einmal nach Delhi um einen weiteren Film zu drehen. Als Protagonisten fanden sie die zehnjährige Aaspiya, die recycelbaren Müll sammelt. Dabei stellte der Regisseur fest, dass Aaspiya die Schwester der Hauptperson des letzten Filmes ist. Somit existiert eine Verbundenheit zwischen den Teilen, die sich auch in der Zusammenarbeit mit den Einheimischen zeigt.
Der Titel des Filmes, “Mountain & Maiden”, entstand erst später durch die Zusammenarbeit mit Sarah Nemtsov, der Komponistin und Christoph Grund, dem Pianisten.
In dem Film ist tonnenweise Müll zu sehen, teilweise verbrennend, verwesende Lebewesen, fliegende Vögel. Demgegenüber sieht man Aaspiya und ihren Alltag. Es entsteht ein Eindruck vom Leben an dem Müllberg und in einer Szene sieht man Aaspiya lange lachen – sie wirkt zufrieden.
Diese Gegensätze spiegeln sich auch in der Musik wider, die sich zum Teil auf O-Töne von vor Ort bezieht und elektronische Sounds mit klassischem Klavierklang kombiniert. Ein Stummfilm, der durch die Musik, einzelne Worte und vor allem die Bilder beeindruckend wirkt.