“Es ist mit einem Schauspieler vergleichbar, wenn im Regiebuch steht, man solle traurig spielen, dann liegt es am Spieler wie er das umsetzt” , so hat es der Geiger Sindri Lederer vom Notos Quartett in Worte gefasst. Tatsächlich ist das ein ausgesprochen guter Vergleich, denn beim Hören eines Musikstückes ist nicht genau feststellbar, was die Arbeit des Komponisten oder des Ensembles ist. Ich höre einen Ausschnitt eines Stück. Ist es nun dem Spieler oder dem Komponisten zu verdanken, dass ich mich in der Musik verliere? Wenn ich aus einem Konzert rausgehe und denke: Das hat mir gefallen! War es dann die Spielkunst oder die Komposition, die mich mitgenommen hat?
Die Pianistin Antonia Köster erzählt, dass sie beim Notos Quartett gemeinsam die Anmerkungen und Vorstellungen des Komponisten bereden und interpretieren. Wie weit die Arbeit der Spieler in die Kompositionen hineinreicht, ist ganz unterschiedlich. Ein Musikstück kann demnach nur ein voller Erfolg werden, wenn beide Seiten zusammen an dem perfekten Ton und der gekonnten Harmonie feilen.