Wie kann man Melancholie ausdrücken, ohne sich dabei dem Klischee-Kitsch zu bedienen? Mit dieser Frage hat sich Yair Klartag in seinem Stück „A melody of mine own“ auseinandergesetzt. Instrument für Instrument setzt in die sich steigernde Musik ein, Sarah Janßen-Deinzer mit ihrer Klarinette, Srah Saviet an der Geige und Lucas Fels am Vieloncello. Der schnelle Rhythmus wird abgebrochen von dramatischen tiefen Tönen des Klaviers von Nicolas Hodges, die die Luft schwingen lassen. Nach einer langen schwebenden Pause, setzten die Musiker wieder ein. Akzente werden gesetzt und sofort wird die Musik wieder langgezogen, wie ein Kaugummi. Von Takt zu Takt wird die Komposition frustrierter, steigert sich und lässt dann wieder nach.
Das stetige Auf und Ab beschreibt ein Gefühl von aufsteigender Hoffnung, die sogleich zunichte gemacht wird. Durch lange Pausen, in denen nur ein einziges Instrument spielt, bekommt die Frustration einen verzweifelten Unterton.
Die Gefühle, die Klartag in seiner Komposition beschreibt, sind allzu nachvollziehbar für Zuhörer und Interpreten. Diese echte Melancholie, die man mit Worten schwer ausdrücken kann, hat der Komponist in seiner Musik reflektieren können und dem Publikum einen persönlichen Bezug zu den Klängen gegeben. Es fühlt sich an, als würde man selbst diese Gefühle haben, und sofort assoziiert man die Musik mit Erinnerungen. Ohne dass jedoch übermäßige Trauer aufkommt. Man wird lediglich melancholisch.