Die Klangkünstlerin Karen Power hat in ihr Stück „veiled Babble“ fünf Smartphones eingebaut, um die räumliche Wirkung zu verstärken. Und weil ich bei den Proben im Heimathafen am Mittwoch offenbar lange genug beschäftigungslos auf mein Telefon gestarrt habe, werde ich gefragt, ob ich denn nicht mitmachen wolle. Alles was ich tun muss ist, auf Kommando ein File auf meinem Handy zu starten. Die anderen vier Smartphonespieler sitzen irgendwo anders im Raum und tun das selbe. Mein Handy macht jetzt elektronisch klingende Blubber-Geräusche. Nach und nach gesellen sich andere Geräusche aus anderen Ecken des Raums dazu. Auf den Emporen hinter mir stehen Musiker, vorne steht ein präpariertes Klavier und alle Klänge werden dann noch durch Effekte verfremdet und über Lautsprecher im ganzen Saal verstärkt. Die kleinen Lautsprecher meines Handys haben sehr schnell keine Chance mehr gegen die restlichen Geräusche. Karen Power läuft immer wieder durch den Raum und hört, ob alles so klingt, wie sie es sich vorgestellt hat. Bereits nach der ersten Probe stellt Karen Power fest, dass dieses alte Jugenstiltheater klanglich perfekt geeignet sei. Nur mit den Live-Instrumentalisten muss noch an der Abstimmung gearbeitet werden.
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Christopher Jakobi meint
Erinnert an die “Tablet-Player” von Stefan Prins in Donaueschingen 2015.