Piecès croisées – „gekreuzte Stücke“, hat Johannes Schöllhorn seine Komposition genannt. Es ist in 9 kurze Abschnitte unterteilt, die Bagatellen genannt werden, zwischen denen kein ein Zusammenhang besteht. „Jede Bagatelle stehe für sich alleine“, sagt der Komponist. Neue Musik habe vielleicht manchmal den Ruf des Unfertigen und Unreinen, jedoch gehe es ihm nicht darum, ein symphonisch zusammenhängendes Gesamtwerk zu schaffen, sondern als Komponist der Neuen Musik die Töne aufzuschreiben, die noch niemand gehört hat. Neue Musik entstehe gerade erst, und auch wenn man sie nicht sofort verstehe, könne man offen und neugierig genug sein, um sie dennoch zu genießen, erklärt Schöllhorn.
Die Idee des Titels ist zum einen auf die Spielart am Cembalo zurückzuführen, bei der man die Hände beim Spielen überkreuzt und zum anderen auf ein Trickspiel. Bei diesem Spiel wird in einem von drei Bechern eine Münze versteckt, danach verschiebt der Trickspieler die Becher auf einem Tisch mit gekreuzten Händen, wonach man meistens nicht mehr weiß in welchem Becher sich die Münze befindet. Wenn man jedoch errät unter welchem Becher die Münze liegt, hat man das Spiel gewonnen. In Italien wird dieses Spiel mit der Bagattino Münze gespielt, welche uns in der Aussprache sehr an die Bagatelle erinnert und die Verbindung zwischen den Bagatellen und den Piecès croisées deutlich wird.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.