Ich bin die einzige UltraschallReporterin, die nicht bei den Proben zum gestrigen Konzert dabei war. Für mich war das 1. Konzert also ein Sprung ins kalte Wasser. Ich hatte nichts von der Entwicklung mitbekommen und hatte nur eine vage Vorstellung, wie das Konzert sein würde.
Neue Musik. Meine Vorstellung? Irgendwie dissonant, atonal. Schief eben.
Doch so war es nicht. Das neue in dem Werk von Philippe Manoury bestand für mich vielmehr darin, dass neben der klassischen Orchesterbesetzung auch Instrumente wie zum Beispiel Klanghölzer gespielt wurden. Sehr auffällig war auch, als plötzlich einer in eine Trillerpfeife pfiff. Überraschend! Auch die Art wie teilweise die Instrumente gespielt wurden, war unkonventionell. Es kam vor, dass die Pianisten sich einfach mit dem Arm auf die Tasten stützen und so den Klang erzeugten. Keine Frage, es gab viel zu entdecken und war keineswegs nur laute, quietschende Töne.
Ein sehr faszinierendes Konzert. Nur eins störte mich: das Husten.
Am Ende eines Satzes klang die Musik bedrohlich, sehr staccatiert und punktiert. Es schaukelte sich hoch, wurde lauter, bedrohlicher. Bis zu einem Ton, der im Tutti am lautesten gespielt wurde und die Spannung löste und danach Stille, Neuordnung. Doch dann hustete jemand im Publikum und zerstörte die Ruhe.
Husterin, lass dir gesagt sein, auch diese Stille gehört zu dem Konzert und ist entscheidend für die Wirkung des Werkes.
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