Was löst ein ca. 300 Jahre altes Stück in Komponisten von heute aus?
Im Rahmen eines Projektes setzten sich 16 Komponisten mit Henry Purcells „Here the Deities approve“ auseinander. Heute Abend um 18 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg ist es nun endlich soweit: Die Ergebnisse des Projekts werden vom ensemble recherche zusammengetragen und erklingen teilweise zum ersten Mal.
Unterschiedlich stark kann man das Ausgangsstück in den verschiedenen Miniaturen wiedererkennen, teilweise führen uns die Kompositionen aber auch weit weg vom Barock. So werden zum Beispiel die Oper „Carmen“ oder die Beatles zitiert.
Das ensemble recherche ist ein Urgestein der deutschen Neue Musik-Szene. Während seines dreißigjährigen Bestehens hat es über sechshundert Uraufführungen gespielt.
Die Geschäftsführerin Tanja Ratzke erzählt, wie sich das Ensemble etablierte: „Dies geht vor allen Dingen durch Profilschärfung. Für die Gründungsmitglieder war schnell klar, dass sie sich auf Zeitgenössisches Konzentrieren wollten. Sie haben sich aktiv um Beziehungen zu Komponisten bemüht und oft über längere Zeiträume mit ihnen zusammengearbeitet.
Besonders französische Komponisten spielten dabei eine wichtige Rolle, weswegen das ensemble recherche ein großes Verdienst daran trägt, dass französische Zeitgenössische Musik in Deutschland bekannt wurde. Außerdem legen die Musiker an sich selbst hohe Qualitäts- und Präzisionsstandards. “Hat man sich erst einmal diesen Ruf erarbeitet, dann kann man es mit viel Zähigkeit und Fleiß schaffen, auf die entsprechenden Festivals eingeladen zu werden.”
Da sich das Ensemble so intensiv kennt ,ist es ihm möglic,h ohne Dirigenten zu spielen. Heute Abend jedoch werden sie durch den brillanten Counter Tenor Daniel Gloger komplimentiert. Lassen sich überzeugen von 16 Mal Purcell!
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