Der Tubist des DSO, Johannes Lipp, spielt meist nur einmal im Jahr Neue Musik – auf dem Ultraschall Festival. Er meint, dass Neue Musik ganz unterschiedlich sein kann, vieles sei aber “wahnsinniger Käse”. Ihm gefällt ungefähr ein Stück aus 50 Stücken. Wenn die Stücke sehr laut mit Schlagzeug sind, kann es auch eine Qual sein. Lipp sitzt nämlich in der Bläsergruppe genau davor. Er selbst hatte nie geplant, Tuba zu spielen, aber als er klein war, lag sie unter dem Weihnachtsbaum. In der Neuen Musik hat man als Tubist oft mehr zu spielen als bei Klassischer Musik. Oft muss er den Dämpfer wechseln, was eigentlich bei dem geringen Gewicht des Dämpfers kein Problem ist, aber er muss wahnsinnig schnell sein. Einmal, erzählt er, wollte ein Komponist, dass er einen Ball aus Aluminiumfolie in den Trichter packt, was ein raschelndes Geräusch machen sollte. “Weil aber der Luftdruck im Trichter nicht groß genug ist, passierte nichts.”
Ich durfte auch noch in die Noten gucken, die nicht wie gewöhnliche Partituren sind, sondern noch andere Symbole haben. Manchmal hat er nur vier Seiten zu spielen, und dazu gibt es 20 Seiten Erklärung. Wenn er die ganzen 16tel Noten in manchen Stücken sieht, ist er erst überwältigt. “Aber nach ein paar Proben”, grinst er, “ist es machbar.”
Klara Hirseland, 16

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